Otto Quirin - Hamburger Jüdische Portraits

In den letzten Jahren porträtierte Otto Quirin 112 Persönlichkeiten, die vormals dem jüdischen Hamburg angehörten. Bekannte Namen sind darunter; dazu eine Reihe Menschen, die in ihren Berufen Großes leisteten, ohne populär zu werden. Sie waren in der jüdischen Gemeinde, in der Politik, im Sozial-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturbereich tätig, ihre Familien bildeten ein gesellschaftliches Netzwerk mit vielen Verbindungen und Bezügen unter einander. In dieser Hommage für den Zeichner sind sie nach Berufen gegliedert: Rabbiner, Kantoren, Persönlichkeiten der Gemeinde, Wissenschaftler, Politiker, Kaufleute, Pädagogen, Mediziner, nicht zuletzt Vertreter der Kulturszene: Literaten, Musiker, Sänger, bildende Künstler, Fotografen, Schauspieler. Hier wurde eine Elite versammelt, die in den ersten dreißig Jahren des 20. Jahrhunderts maßgeblich das Leben der Stadt Hamburg prägte. Die Zeichnungen führen die Persönlichkeiten vor Augen, zugleich machen sie schmerzhaft die Verluste bewusst, die unsere Stadt durch ihre Vertreibung und Vernichtung in der NS-Zeit erfuhr (Aus dem Vorwort von Maike Bruhns)

 

 

Pressestimmen

... Die Herausgeber, Ina. S. Lorenz und Michael Studemund-Halévy, haben von den insgesamt 250 Porträts des Künstlers 112 in dem Band zusammengefasst und ihre Biografien aufgeschrieben: von Rabbiner Jonathan Eibeschütz, Isaac Haim Cassuto, Vorstand der Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde, über die Germanistin Agathe Lasch, den Schriftsteller Ralph Giordano bis zu den populären Hamburger Musikanten, den Gebrüdern Wolf, deren Gassenhauer bis heute in der Hansestadt gesungen werden. ... Die in Hamburg lebende Kunsthistorikerin Maike Bruhns, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit zur Hamburger Kunst im Nationalsozialismus das »Archiv NS-verfolgter Künstler in Hamburg« aufbaute, be- schreibt in dem Buch die künstlerische Seite der Porträts von Quirin. Die Leichtigkeit, Lebendigkeit und Perfektion sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass »mehrere Anläufe des Zeichners nötig waren, um das Bild der Menschen in den Porträts des Künstlers nicht nachzuzeichnen, sondern neu zu schaffen«.Wie recht sie hat: Der Künstler Quirin benutzt verschiedene Techniken. Manchmal sind es geradezu filigrane Zeichnungen, dann wieder breitflächige holzschnittartige Züge. Manche hat er mit Farben aufgefrischt, wie zum Beispiel die Gebrüder Wolf, denen er rote Haare und getupfte rote Fliegen um den Hals gebunden hat, eine Anspielung auf das Milieu und das Nachtleben. Seine Porträts holt der Künstler von der Vergangenheit in die Gegenwart und lässt den Betrachter oftmals schmunzeln, auch wenn einem vor dem Hintergrund der Geschichte und des Ver- lustes nicht danach zumute ist. Ein mit viel Einfühlungsvermögen gestalteter Bildband. Eine Hommage an den Porträtzeichner Otto Quirin. (Gabriela Fenyes) ++Jüdische Allgemeine, Juli 2012

 

 

Lesetipps

 

 

quirin

 

Ina S. Lorenz

Michael Studemund-Halévy

Otto Quirin

Hamburger Jüdische Portraits

144 Seiten, 109 farbige ganzseitige Abbildungen,
21 x 29,7 cm, Gebunden

25 Euro
ISBN 978-3-936406-38-2

 

 

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